Nach dem Binnenhafen und dem Dünenhafen ist nun auch der Bereich der Landungsbrücke „reif“ für eine Wassertiefeninstandsetzung. Die Gemeinde Helgoland beabsichtigt, mit der Unterhaltungsbaggerung die wasserseitige Zugänglichkeit an der Landungsbrücke zu verbessern. In den letzten Jahren kam es auch hier sukzessive zu Materialablagerungen, sodass bereits seit einiger Zeit die Treppe 2 bei Niedrigwasser nicht mehr angefahren werden kann. Die Rampe 1 ist nicht mehr nutzbar, die Rampe 2 nur noch bei hohen und mittleren Wasserständen. Aus betrieblichen Gründen sollen zukünftig die Rampen 2 bis 5 wieder tideunabhängig genutzt werden können. Hierfür ist eine Entfernung des sedimentierten Materials erforderlich.
Vorarbeiten
Im Vorfeld war eine Bestandsaufnahme der Hafensohle durch eine Peilung notwendig. So konnten die Sedimentmasse und die Felslage ermittelt werden. Den Berechnungen zufolge handelt es sich um eine Fläche von 8.400 m² mit maximal 4.200 m³ Baggergut, das anschließend verwertet bzw. entsorgt werden muss. Die Dicke der Sedimentschicht, die sogenannte Sedimentmächtigkeit, kann bis zu 2 m betragen und wird im Mittel auf 0,5 m geschätzt.
Kampfmittelräumung
Aufgrund des bestehenden Kampfmittelverdachts wird die Fläche vor der Baggerung des Materials auf potenzielle Kampfmittel von Tauchern untersucht und geräumt. Auch andere metallische Störkörper wie Schrott sollen in diesem Zuge ausfindig gemacht werden. Beides wird in einem ca. dreimonatigen Tauchereinsatz erledigt. Magnetische Sonden oder auch Spüllanzen und Sauger unterstützen die Taucher beim Aufspüren der Störkörper.
Der erteilte Auftrag umfasst die Arbeiten zur Kampfmittelerkundung und -räumung und zur Baggerung der Fläche sowie den Abtransport des Materials einschließlich der Entsorgung.
Nassbaggerarbeiten und Abschluss der Maßnahme
Die anschließenden Baggerarbeiten werden nur etwa drei Wochen in Anspruch nehmen. Hierbei kommen ein Arbeitsschiff mit Hydraulikbagger, zwei Klappschuten sowie ein Schlepper für den Transport zum Einsatz. Zuletzt wird eine Abschlusspeilung zur Kontrolle der erreichten Wassertiefe durchgeführt.
Zeitraum und Einschränkungen
Die Maßnahme wird von April bis vsl. Juli 2022 andauern. In diesem Zeitraum ist die Landungsbrücke für den wasserseitigen Betrieb zeitweise gesperrt. Die Dünenfähre wird an diesen Tagen in Abstimmung mit dem Brückenkapitän bzw. der gemeindlichen Hafenbehörde und dem ausführenden Unternehmen in den Nordosthafen ausweichen. Während der gesamten Kampagne wird der Strandbereich weiterhin für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen.