Es liegen ereignisreiche Tage hinter dem Sakerfalken Rocket. Nachdem er rund 300 Kilometer von der Adlerwarte Berlebeck im Teutoburger Wald bis auf die offene Nordsee zurückgelegt hatte, landetet er erschöpft auf dem Umspannwerk des Offshore-Windparks Nordsee Ost.
Dort fanden Servicetechniker des RWE-Windparks das Tier und brachten es an Bord eines Crew-Schiffes nach Helgoland. Auf der Vogelwarte der Hochseeinsel wurde der Falke aufgepäppelt bis ihn sein Falkner Benjamin Aschmann zurück nach Hause holte.
„Ich bin sehr froh, dass Rocket sein erstes Abenteuer so gut überstanden hat und ich ihn gesund und munter zurückbekommen habe“, erklärt Benjamin Aschmann von der Adlerwarte Berlebeck. „Rocket ist mit zwölf Wochen noch ein sehr junges Tier. Er ist mit acht anderen Falken bei uns auf der Anlage im Wildflug gewesen. Dabei hat Rocket die Thermik unterschätz und dann die Orientierung verloren. Nur so kann ich mir erklären, dass er soweit auf die offene Nordsee geflogen ist“.
„Dort ist er dann erschöpft auf unserem Umspannwerk Not gelandet“, ergänzt Ilja Rakoniewski, Senior Offshore Technician bei RWE Innogy. „Oben auf einer Kabeltrasse haben wir den Falken entdeckt. Zunächst wussten wir nicht, wie wir ihn einfangen sollten. Mit einer Frikadelle hat er sich nämlich nicht anlocken lassen. Wir haben dann mit der Vogelwarte auf Helgoland Kontakt aufgenommen und mit den Tipps der Fachleute konnten wir Rocket einfangen und nach Helgoland in die Obhut der Vogelschützer bringen.“
„Dort hat man sich rührend um das geschwächte Tier gekümmert und dann anhand des Fußrings ermittelt, wem der Falke gehört. Das war wirklich ein ganz besonderer Tag, den wir ebenso wie Rocket nicht so schnell vergessen werden“, fügt Christian Benedick, Servicetechniker für den Windpark Nordsee Ost, hinzu.
Einen Besuch in der Adlerwarte Berlebeck haben Ilja Rakoniewski und Christian Benedick bereits fest eingeplant. Neben einer riesigen Portion Wiedersehensfreude werden sie dann eine Spende von RWE Innogy in Höhe von 300 Euro im Gepäck haben.